Reisebericht Sierra Leone 17.07-24.07.2013

Die ersten Eindrücke, die Dorcas uns nach ihrer Rückkehr geschildert hat:
„Das was mich immer zutiefst berührt, sind die Fröhlichkeit, Offenheit und die Selbstsicherheit der Kinder. Das sind keine Heimkinder, sondern Kinder einer Großfamilie mit liebender Mutter, Oma und noch ein paar Onkeln und Tanten – manche davon in einem fernen Land.“
Am 17. Juli 2013 sind wir wieder nach Sierra Leone gereist, um Deborah, Roselyn und die Kinder im Kinderheim zu besuchen. Um persönlich zu sehen, wie es den Kindern geht. Und um uns einen Eindruck zu verschaffen, wie es mit unseren Projekten voran geht.
Die Anreise war mal wieder turbulent und facettenreich … mehr dazu im Kapitel „Making Off“.
Ankunft im Kinderheim
Im Kinderheim angekommen, war die Freude groß…die Kinder kamen auf uns zu gerannt, drückten uns und zogen uns unter das Dach…da es gerade wieder mal anfing ein wenig zu regnen…“das Dach“ wie wir es nannten, ist ein kreisrunder betonierter Platz, ca. 15m im Durchmesser, den eine 1,6m hohe Mauer umgibt, ringsherum Sitzmöglichkeiten auf einem Wandvorsatz bietet und ein spitzes Zeltdach aus Blech sowie 2 Zugänge hat… Es ist für Roselyn und das Kinderheim eine Art Vorzimmer in dem man auch Gäste empfängt, mit Lieferanten diskutiert oder sich mit Freunden lange unterhält … und unser Treffpunkt, Esszimmer und Projektbesprechungsraum…
Für mich war es diesmal schon ein zurückkommen an einen vertrauten Platz. Bei meiner letzten Reise vor 2 Jahren war für mich noch alles fremd und ich hatte eine gehörige Portion Respekt vor Afrika und Sierra Leone im Speziellen… Diesmal überwog die Freude, wieder ins Kinderheim zu fahren, um zu sehen wie es den Kindern geht, welche Fortschritte unsere Projekte machen und wie Roselyn und Mama Deborah alles meistern… Respekt habe ich vor dieser Reise trotzdem gehabt, aber diesmal anders, weil ich besser abschätzen konnte, was mich erwartet. Nur das genaue Planen muss man eben in Europa lassen, da das in Afrika definitiv nicht funktioniert…
Als wir ankamen, halfen uns alle unsere Sachen aus dem Wagen in unsere Zimmer zu bringen,… unsere Zimmer waren im Nebenhaus oder Gästehaus zu Roselyns Haus. Das Gästehaus umfasste eine Diele mit Sitzmöglichkeit sprich einem alten Sofa ohne Bezüge, 2 Schlafräume, einer Art Küche oder Lebensmittel- und Geschirrabstellraum und ein Bad, mit Toilette, Dusche und Waschdecken…letztere Einrichtungen waren auch alle vorhanden trotzdem klappte das mit dem fließenden Wasser nur in der Art und Weise, dass man aus einem 75L Fass mit einem Eimer Wasser holte und dann mit einem kleineren Plastikbecher das Wasser entsprechend verteilte… aber die Abflüsse gingen… meistens auch das Licht…
Wir bezogen also unser Quartier, d.h. wir stellten die Koffer ab, wuschen und erfrischten uns ein wenig mit dem Wasser in der Dusche und gingen dann wieder raus unters Dach… dort wartete schon heißes Wasser für Kaffee, Wasser zum Trinken und ein warmes Essen auf uns… wir hatten mehr Hunger als wir dachten und stärkten uns mit Essen und Kaffee… während dieser ganzen Zeit als wir aßen bzw. uns mit Roselyn unterhielten durften die Kinder nicht mit unter das Dach, d.h. sie standen an den Eingängen und schauten und tuschelten… nachdem wir fertig waren mit Essen und Roselyn genickt hatte stürmten sie das Dach und umringten uns und redeten, gefühlt, alle gleichzeitig auf uns ein, spielten, malten, sangen, begrüßten uns sehr sehr herzlich… was mich ziemlich umgehauen hat… deshalb gehörten auch die nächsten 2 Stunden den Kindern. Wir malten zusammen, es wurde auf Kreidetafeln geschrieben, gerechnet, getanzt und viel gelacht.
Nach diesen ausgelassenen 2 Stunden mit den Kindern fing es schon langsam an zu dämmern und das Essen mit Roselyn stand an… während des Essens besprachen wir den Plan für die nächsten Tage und unser Ziel, mit jedem der Kinder zu sprechen… klingt einfach war es aber nicht, da einzelne Patenkinder schon im Resozialisierungsprojekt der Regierung sind und aufgrund dessen bei Verwandten in Moyamba, Freetown, Bo,… leben. Roselyn trifft und spricht regelmäßig mit diesen Kindern und stellt sicher, dass es ihnen gut geht und ihnen auch das Patenschaftsgeld zu Gute kommt. Dorcas und ich wollten aber in jedem Fall mit allen Kindern sprechen…einer der Gründe warum wir für die ganze Woche ein geländegängiges Auto mit Fahrer hatten… Roselyn fing nach unserem Gespräch an zu telefonieren und arrangierte das ein Großteil der Kinder die außerhalb lebten, am nächsten Tag im Kinderheim waren… Ich hatte auch noch was zu arangieren bzw. zu erledigen…nachdem mir Roselyn gesagt hatte, dass sie nicht nur keine Datensicherung ihres mittlerweile kaputten PC gemacht hat, sie eigentlich auch keinerlei Software hat… nicht wie von mir angenommen ein MS Office, das dann auf Simone’s Notebook noch installiert werden sollte… ich brauchte also etwas für Roselyn, da Office nicht mehr auf Simone’s Notebook war… Ich entschied mich für Openoffice, d.h. wir brauchten einen brauchbaren Internetzugang… Nachdem wir die wichtigsten Punkte besprochen hatten, gingen wir nach einer „Dusche“ in unsere Zimmer… es ist unvorstellbar wie schmutzig man werden kann, ohne es wirklich zu sehen und nur durch die 5 stündige Fahrt mit offenem Fenster… Im Zimmer den Schlafsack ausgepackt, Bett nach Vorhandensein von größeren „Tierchen“ kontrolliert und dann hingelegt und ziemlich „platt“ bis zum kommenden Morgen durchgeschlafen trotz gefühlten 35 Grad im Zimmer…
Fahrt nach Bo

Der kommende Morgen war „kühl“ wie Dorcas und Roselyn sagten… ich fand es perfekt…24 Grad mit einer leichten Brise… ich brauchte ein Internetcafe, um das Notebook fertig zu machen. Da Rosaelyn auch noch einkaufen wollte, fuhren wir nach Bo. Bo liegt von Moyamba eigentlich nur 110 km entfernt, da aber seit dem längerem die 2. Brücke von Moyamba nicht mehr befahrbar ist, mußten wir erst mal 30 km (1 Stunde) nach Moyamba Junction zurück und dann auf dem Highway nach Bo…nach insgesamt 3,5 h Stunden waren wir dann in Bo, im Internetcafe und es lief mit dem Download ziemlich gut… Restzeit waren noch 12 min, dann kam der Stromausfall… mitten am Tag… d.h. in ganz Bo gab es dann mal für über 1h keinen Strom… wir saßen während dieser Zeit draußen auf einer Terrasse…es war so heiß, dass selbst Dorcas und Roselyn schwitzten… Irgendwann kam dann der Strom wieder und ich musste den Download noch mal neu beginnen… viel schlechtere Internetverbindung, die Ladezeit variierte zwischen 35 und 265min und dauerte final etwa 100min… Geschafft! Ich hatte die Datei und konnte während der Rückfahrt schon mit der Installation anfangen, habe es dann aber bedingt durch Regen, tanken gehen, nach dem Preis für eine Drucker fragen und die Straßensituation abgebrochen. Wir kauften auf dem Rückweg große Mengen an Obst und Gemüse für das Kinderheim ein und waren dann zum Abendessen wieder im Kinderheim. Hintergrund für die großen Einkäufe von Roselyn war der nächste Tag. Am Sonntag sollte im Kinderheim das Erntedankfest mit Auszeichnung der besten Schüler stattfinden.
Bevor wir am Morgen nach Bo aufgebrochen waren, hatten wir schon die Einzelgespräche mit den Kindern begonnen… Alle Kinder waren wieder sehr aufgeregt, wollten unzählige Male fotografiert werden und waren natürlich sehr neugierig auf das Mitbringsel, das wir für jedes dabei hatten… wir haben uns viel Zeit für jedes Kind genommen. Haben sehr viel gelacht und unseren Spaß gehabt…
Erntedankfest

Sonntag ist für die Kinder immer ein besonderer Tag. Zum einen, weil sie keine Schule haben, mal Zeit für sich haben und natürlich auch in die Kirche gehen, mal mit mehr mal mit weniger Begeisterung. Aber dieser Sonntag war ein ganz besonderer… alle Kinder putzen sich mächtig raus, das ganze Kinderheim putze sich mächtig raus…überall wurde gekocht, geputzt oder gefegt oder geräumt für die 250-300 angekündigten Eltern zum Erntedankfest! Alle fieberten dem Gottesdienst und der Zeremonie entgegen… und Dorcas und ich sollten auch noch kommen… als Ehrengäste… mit namentlicher Nennung als Sponsoren und für Dorcas sogar in aktiver Teilnahme an der Zeremonie!
Dorcas hatte die Aufgabe die Preise zu übergeben, zu gratulieren und für die Fotografen zu lächeln und ich durfte die KBF repräsentieren und fotografieren… Für Roselyn als Dokumentation der Festivität…
Dann war es da – das Fest. Das „Erntedankfest“! Das Fest auf das die letzten Tage hingearbeitet worden war…Vorbereitungen getroffen worden waren…Lieder einstudiert und geübt worden waren…Essen gekocht und Getränke besorgt worden waren… und es ging los mit einer kurzen Ansprache über den Ablauf des Fests…dann kam ein Prediger…er sprach oder besser er schrie in ein Mikrofon mit einem Megaphon das so stark verzerrte und so laut war, dass ich 5 Minuten nach der Predikt immer noch nicht richtig hören konnte, da ich in der ersten Reihe saß… dann kamen Vorträge der Kinder und der Chor sang mehrere Male bis es dann zur Preisverleihung ging…und alle stolzen Papa‘s und Mama’s ca. 2 Meter vor Ihrem Kind standen und es fotografierten…Die ganze Zeremonie dauerte ca. 3h…kurz vor Ende fing es dann an zu regnen…erst ganz leicht und dann so stark, dass wir uns unter dem Dach das aus Blech war nicht mehr unterhalten konnten…und es regnete und regnete….fast 2 Stunden mit der gleichen Intensität…nach 2,5 Stunden wurde der regen dann leichter und so trauten sich die ersten wieder aus der Kirche und gingen mit Ihren Kindern nach Hause…
Mehrere Eltern kamen zu Dorcas und mir unter das Dach und bedanken sich sehr herzlich, fast überschwänglich dafür was wir für das Kinderheim, die Schule und für Ihre Kinder getan hätten…und da war es dann mal wieder… dieses Gefühl und die Bestätigung etwas Sinnvolles zu machen und gemacht zu haben…was mich die ganzen Strapazen, Anstrengungen der Reise, Schwierigkeiten in den Projekten, die Hitze und Luftfeuchtigkeit für ein paar Momente einfach vergessen ließ.
Bis alle gegangen waren und das meiste abgebaut bzw. wieder aufgeräumt war, war es früher Abend. Für Dorcas und mich ging es dann in den Endspurt – die noch fehlenden Einzelgespräche mit den Kindern und die Fotos noch zu machen. Den ganzen Tag und manche auch schon die Tage davor, schrieben die Kinder Briefe oder/und malten Bilder für Ihre Paten. Als es Abend geworden war hatten wir es geschafft! Wir hatten mit allen Kindern gesprochen, ihnen ihre Geschenke gegeben, sie gemessen, fotografiert sowie ihre Briefe und Bilder eingesammelt. Langsam kehrte wieder Ruhe im Kinderheim ein und wir saßen unter dem Dach, waren müde und ließen den Tag bzw. die letzten Tage noch einmal vor unserem geistigen Auge vorüberziehen… es hörte dann auch irgendwann auf zu regnen und Wind kam auf…warmer Wind…gefühlt stieg die Temperatur 8-10 Grad…draußen…in den Zimmern min 10+ Grad…dadurch wurde das Einschlafen schwerer trotz der Müdigkeit…die Nacht war unruhig weil zu warm und zu schwül und zu laut…
Nach einem kurzen Frühstück machte Dorcas das Interview mit Roselyn und Mama Deborah.
Eindrücke aus dem Interview mit Roselyn
Ursprünglich hat Roselyn in Freetown gelebt und ein kleines Handelsgeschäft betrieben. Ihr ursprünglicher Plan: die Auswanderung nach Canada. Doch es kam anders. Mama Deborah bat sie eines Tages, nach Moyamba zu kommen, um sie bei der Arbeit im Kinderheim zu unterstützen. Es stellte ein großes Opfer für sie da. Doch sie tat es.
Roselyn hat sich ganz in die Arbeit im Kinderheim begeben. Einfach war es nie. Sie ist mit dem Herzen reingewachsen, hat Seminare besucht, um sich weiterzubilden. Um ihrer neuen Aufgabe gerecht zu werden.
Die Herausforderungen im Kinderheim sind vielfältig. Die Anwesenheit der Kinder ist immer fordernd, gerade, wenn sie andere Tätigkeiten ausüben muß (dabei denkt sich bestimmt an die Reports, die wir von ihr einfordern). Am schwierigsten ist für sie die Personalsituation. Sie hat 6 Angestellte, die aber nicht so committed sind, wie sie sich wünscht. Darüber hinaus ist es schwierig, das Personal zu halten. Viele geben nach kurzer Zeit auf, weil die Arbeit mit den Kindern sehr fordernd ist. Besonders die Arbeit mit den behinderten Kindern.
Die Freuden des Lebens mit den Kindern überwiegen jedoch für Sie die Schwierigkeiten. Sie seien so voller Energie, Leben und Freude und steckten sie damit an. Roselyn betont, dass ihre Mutter ohne die Lebensfreude der Kinder um sie herum lange nicht mehr am Leben wäre.
Es erfüllt Roselyn mit Freude, zu sehen, wie erfolgreich die Kinder in der Schule sind und wie gut sie sich in der Einrichtung entwickeln.
„The children have become our lives“, sagt sie mit viel Wärme in der Stimme.
Roselyn hat einen Traum: Sie wünscht sich, dass die Kinder eines Tages leitende Funktionen im Land übernehmen. Denn sie wissen, was es heißt, verlassen, hungrig und verzweifelt auf der Straße zu stehen und sie würden eine Lobby für die verzweifeltsten schaffen.
Eindrücke aus dem Interview mit Deborah
Mammy Deborah war Pastorin, bevor zwei ihrer Söhne im Krieg vor ihren Augen hingerichtet wurden. Ihre Welt brach zusammen. Sie hatte nur noch Trauer und Tränen. Bis sie einen Traum hatte. Den Traum, sich um verzweifelte Kinder zu kümmern. Angefangen hat sie mit 5 Kindern. Aber dann wurden es immer mehr und sie hatte gar keine Zeit mehr zu trauern. Die Kinder zu sehen und zu erleben machte sie immer rundum glücklich und zufrieden. Wenn sie zu ihr kommen, um mit ihr zu spielen, sich umarmen zu lassen, wenn sie mit ihrer Piepstimme rufen: „Grandma, I want to sleep … I want to eat …“.
Zweifel hat sie nie bekommen. Sie hatte diesen Traum und jetzt sind die Kinder ihr Lebensinhalt.
Deborah leidet sehr, wenn ein Kind krank ist. Denn im Krankenhaus in Sierra Leone wird ihnen nicht wirklich geholfen. Vor ein paar Monaten haben sie zum ersten Mal ein Kind verloren. Den kleinen Moses, 7 Monate alt. Er kam völlig unterernährt und mit Typhus erkrankt in die Gemeinschaft. Roselyn verbrachte Monate mit ihm in der Klinik. Deborah war fest davon überzeugt, dass sie ihn gesund zurück bringen würde. Sein Tod war für alle ein Schock und Deborah ist überzeugt, dass er mit einer vernünftigen Behandlung hätte gerettet werden können.
Sie träumt von einer eigenen Krankenschwester vor Ort. Aber das muss warten, denn dafür bräuchte es auch einen Behandlungsraum und andere Voraussetzungen. Jetzt haben erstmal andere Entwicklungsprozesse Priorität: die Fertigstellung der Halle und des Küchenbereichs, der Anbau von Cassawa und die Hühnerzucht. Das wird mal der Verantwortungsbereich ihres Sohnes Emanuel werden, der inzwischen auch im Kinderheim arbeitet (er ist verantwortlich für die Schule).
Nach dem Interview gab ich Roselyn eine kurze Einweisung in ihren neuen Computer. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit Roselyn zum Grab und zum Denkmal Ihrer Brüder, das letztes Jahr für sie aufgestellt worden war. Für die beiden Söhne von Deborah, die vor ihren Augen hingerichtet wurden – es war ein sehr ergreifender und bewegender Moment.
Abschied von den Kindern

Und dann war er gekommen, der Moment in dem wir unsere Sachen wieder in den Wagen packten und anfingen uns zu verabschieden… Es fiel mir diesmal schwer mich zu verabschieden, weil es eben keine Atmosphäre eines Kinderheims, sondern wie in einer großen Familie ist, zumal mein Patenkind auch noch weinend weg lief und sich erst gar nicht von mir verabschieden wollte…Als wir mit Roselyn dann ca. 1 Stunde im Auto saßen und losfuhren, die Kinder uns winkten und auch hinter dem Auto ein Stück hinterherliefen, wurde uns allen sehr schwer ums Herz…Es war sehr ruhig die erste halbe Stunde im Auto da jeder in seinen Gedanken war…
Die Fahrt zurück nach Lungi ging problemlos abgesehen von Regen, fehlendem Wasser in der Wischwaschanlage, beschlagenen Scheiben, tiefen Schlaglöchern und einem kaputten Licht vorne am Wagen. Wir setzten Rosalyn dann an einer dunklen Kreuzung kurz vor Port Loko ab, da sie meinte das sie dort schnell eine Mitfahrgelegenheit nach Freetown bekommen würde, und verabredeten uns für den nächsten Tag im gegen Mittag im Hotel, da sie dann mit den zwei Kindern aus Freetown vorbeikommen wollte. Knapp 2 Stunden später waren auch wir dann wieder in unserem Hotel angekommen und verschwanden, nach einem kurzen Abendessen, müde in unsere Zimmer.
Treffen mit „reintegrierten“ Kindern
Nach einer geruhsamen Nacht in einem gekühlten Zimmer mit fließend Wasser und eigener Toilette und Dusche stärkten wir uns am Morgen mit einem geruhsamen Frühstück und begannen mit einem ersten Follow-up der Tage in Moyamba. Roselyn war gestern Abend gut in Freetown angekommen und plante am Vormittag sich um das Modem für den Notebook zu kümmern und danach mit den beiden Mädchen die in Freetown im Reintegrationsprogramm waren zu uns ins Hotel zu kommen. Rosalyn kam mit den beiden gegen 14.30 Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung begannen Dorcas und ich uns mit den Mädchen / jungen Frauen zu unterhalten. Sie waren in den knapp 2 Jahren seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte erwachsener und ernster geworden…gelacht haben wir im Laufe der Unterhaltung trotzdem viel und sie erzählten uns das es ihnen gut ginge, sie zur regelmäßig zur Schule gingen, dank unserer Patenschaft, aber sie natürlich auch im Haushalt mitarbeiten müssten, was bei Heranwachsenden nichts unnormales ist…in Sierra Leone schon gar nicht. Nach knapp 2 Stunden incl. Fotos und „vermessen“ machten sich Roselyn und die beiden Mädchen wieder auf den Weg zurück nach Freetown. Es war ein sehr herzlicher Abschied von Roselyn und hinterließ ein gutes Gefühl, dass wir alles geschafft hatten was wir uns vorgenommen hatten und das gute Gefühl das Richtige zu tun.
Dorcas und ich saßen dann noch bis weit nach dem Abendessen in der großen Hotellobby, sprachen noch viel über das Erlebte der letzten Tage…und waren beide zufrieden mit den Ergebnissen unseres Besuchs.
Rückflug
Dorcas Flug ging am nächsten Morgen schon um 7 Uhr. So genossen wir noch einen Schlummertrunk und gingen dann schlafen. Da mein Abflug erst abends um 20.45 Uhr war, hatte ich noch ein wenig mehr Zeit zum Packen. Der nächste Tag zog sich wie ein Kaugummi, da es leider mal wieder keinen Strom und kein Wasser im Hotel gab und es ein sehr warmer Tag ohne jegliche Wolke war, stieg die Temperatur im Zimmer wie in der Lobby auf ca. 30-35 Grad.
Am Flughafen angekommen fand ich mich direkt auf einen anderen Anschlussflug ab Amsterdam gebucht…warum konnten mir die Damen am Counter aber nicht sagen, da zu diesem Zeitpunkt noch niemand offiziell gesagt hatte, dass unser Flug 2,5h Stunden Verspätung hatte… Als ich endlich um 23.35 Uhr in der Maschine saß war, freute ich mich auf meine Familie zu Hause und war trotzdem ein wenig schwermütig, Sierra Leone wieder zu verlassen. Doch eins war gleich sicher: ich komme wieder.
Making Off – oder die lustige Reise in eine etwas andere Welt.

Eindrücke der Reisevorbereitungen:
Es war wieder mal einer dieser Tage die nicht enden wollten… der 16.07.2013. Der Koffer mit den Geschenken für die Kinder war gepackt, mein Koffer war mehr oder weniger auch schon fertig nur noch nicht zu… Dann war da noch Simone’s alter Notebook, der sollte ja mit… für Rosalyn… aber Simones Tag im Büro nahm kein Ende… Den neuen Notebook hatte ich schon vorbereitet aber eben noch nicht ganz… es mußten noch die letzten Daten vom alten Notebook geholt werden und auf den neuen Notebook kopiert werden… Irgendwann hatte ich dann alles fertig incl. Daten-Shreddern auf dem alten Notebook… Es war 4:35 Uhr am 17.07.2013… mein Taxi war für 07:30 bestellt d.h. hinlegen lohnte sich nicht mehr…
Die Anreise:
Um kurz nach 8 Uhr war ich am Flughafen und konnte dank Ferienzeit ohne langes Warten nach Freetown über Brüssel einchecken und die 65kg Gepäck aufgeben… Pünktlich um 9:25 habe ich nach Brüssel abgehoben und war nach gefühlten 5 min schon in Brüssel, da ich mehr als den Start und die Landung wegen Powernapping nicht bekommen habe. In Brüssel angekommen bin ich direkt losgelaufen um zügig zum Gate zu kommen… gefühlte Entfernungen wie in Frankfurt jedoch mit 3 defekten Rollbändern zog sich der Weg „ein wenig“. Nach zweimaliger Pass- und Visumkontrolle saß ich dann endlich im Flugzeug. Nach rund 8 Stunden mit Zwischenlandung in Dakar kam ich dann in Freetown – Lungi Airport um 18:10 Uhr Ortszeit an. Temperatur angenehm warm – 26 Grad wolkig mit einer leichten Brise. Mein erster Eindruck vom Airport war, dass etwas in letzten 2 Jahren passiert war. Genau, dass Flughafengebäude für den Abflugbereich war, zumindest sah es so aus, fertig und nicht wie im Jahr 2011 nur eine Fassade. Im Terminal angekommen ging dann die Einreiseprozedur los: Immigration card ausfüllen, Visum kontrollieren, Pass scannen und dann noch Fingerabdrücke beider Daumen scannen… vielleicht ein wenig übertrieben für Sierra Leone. Danach kam noch der obligatorische Typ im weißen Kittel mit der Spritze in der Hand, der mir eine Gelbfieberimpfung verpassen wollte. Im Ankunftsbereich hatte sich nicht wirklich viel geändert: stickig, warm, keine A/C und der typische Geruch nach Afrika, abgesehen von den 50 Männern die Jedem bei Allem helfen wollten… 20 min später hatten dann meine Koffer auch die 150m aus der Maschine bis zum Transportband geschafft.
Zoll war wie das letzte Mal sehr einfach nachdem ich erzählt habe, daß wir ein Kinderheim in Moyamba betreuen, umso mehr da mein Kontrolleur angeblich auch aus Moyamba war… 😉 alles klar… Auf dem Weg nach draußen sagten mir 5 oder mehr Männer dass ich doch unbedingt Geld wechseln sollte und sie mir doch gerne meine Koffer zum Hotel / Fähre / Speedboot bringen würde – wieder habe ich dankend abgelehnt…
In Sierra Leone angekommen, aber noch lange nicht am Ziel.
Draußen vor dem Ankunftsbereich das ganz normale Tohuwabohu… gefühlt hunderte von Menschen die alle durcheinander redeten und rumstanden, oder Schilder mit Namen hoch hielten, oder einfach da standen und ein Auto gewaschen haben… Nach knapp einer Stunde warten kam dann irgendjemand zu mir, ich glaube er hieß George, er hatte vorher gefragt auf welche Maschine ich den warten würde, und sagte mir das die Maschine aus Ghana gerade gelandet wäre und fragte zum x-ten Mal ob er Dorcas suchen und rausbringen sollte, was ich wiederum dankend ablehnte… Und dann kam Dorcas endlich aus dem Flughafen… Nach kurzer Begrüßung fragte Sie mich ob schon jemand wegen des Transfers zum Hotel da sei bzw. gefragt hätte, was ich verneinte, und ob ich denn schon angerufen hätte, was ich auch verneinte weil nur Dorcas die Telefonnummern hatte und sie, wie bei unserem ersten Aufenthalt in Sierra Leone auch, in ein kleines rotes Notizbuch oder Kalender eingetragen, in dem sonst aber Nichts drin stand außer ein paar Telefonnummern. Wir riefen also Sammy, den Franzosen und Hotelbesitzer an, bzw. wir versuchten es, da wir ihn erst mal nicht erreichten… Beim dritten Versuch hatten wir dann Erfolg, sprachen mit ihm, woraufhin er uns sagte dass er krank sei und niemand im Hotel sei, um uns die entsprechenden Services zu liefern, dann war erst mal wieder die Verbindung weg… beim nächsten Versuch ging dann irgendjemand aus dem Hotel ran und es täte ihm sehr leid, aber wir müssten uns ein anderes Hotel suchen! Super Nachricht abends um halb 8, fast schon dunkel und kurz vor dem nächsten Regenguss… Während dieser gesamten Telefonaktion standen die ganze Zeit schon 2 Typen bei uns, die ständig dazwischen quatschten und fragten ob wir nicht ein Taxi bräuchten und ein Hotel direkt hier am Airport, wir verneinten das beide jeder mindestens 5 Mal,… er sie blieben und warteten weiter auf ihre Chance, da sie wohl irgendwie mitbekommen hatten, dass wir ein Problem hatten. Außerdem meinten sie ja, Sammy zu kennen… Irgendwann stimmten wir dann zu und sagten ihnen, dass sie uns zum Hotel von Sammy fahren sollten, was vor dem Einsteigen in den Wagen alles kein Problem war aber kaum als der Motor angelassen war, die 2 Typen und der Fahrer sich nicht einig darüber waren wo sie jetzt eigentlich hinfahren sollten und ständig versuchten, uns in ein Hotel um die Ecke zu fahren…Mittlerweile regnete es stark und ausgiebig, war dunkel, die Fahrbahn unbeleuchtet und die Scheiben im Auto so dreckig das ich bis heute nicht weiß, wie der Fahrer da was gesehen haben kann, vor allem weil er parallel dazu noch mit dem Hotel telefonierte, um zu verstehen, wo er hinsollte. Nach ca. 30 Minuten Fahrt, der Fahrer immer noch am Telefon mit dem Hotel, hielt er plötzlich an und sagte dass wir nicht ins Hotel könnten und das er mehr Geld haben wolle, wenn wir trotzdem in Sammy’s Hotel wollten, aber da eben niemand sei und reichte mit diesen Worten das Telefon an Dorcas weiter…
Ich hatte das bisher immer noch für ein sprachliches Missverständnis gehalten, ein Hotel in dem nichts passiert, nur weil der Chef mal nicht da ist, gibt es ja eigentlich nicht… gibt es doch, zumindest in Sierra Leone, da das Hotel wohl zu war, weil Sammy im Krankenhaus war… Dorcas und ich stimmten uns kurz ab und entschieden dann, ein Hotel in Lungi am Airport oder wo auch immer zu suchen… wir waren gerade losgefahren auf dem Weg zurück, da klingelte Dorcas Telefon: „Hallo Dorcas hier ist Rasta, ich bin ein Freund von Sammy und helfe Euch wegen des Hotels“ und das alles in fast akzentfreiem deutsch! 10 Minuten später trafen wir dann Rasta an einer Kreuzung und er stieg auch noch mit ins Auto – d.h. wir saßen jetzt mit 6 Erwachsenen in einem Ford Explorer, abends um 9 Uhr irgendwo in Lungi, es regnete in Strömen, weshalb es auch nicht möglich war, ein Fenster im Auto aufzumachen, und diesen Geruch von Afrika vermischt mit 5 schwitzenden Leoni’s und 2 genervten Europäern ein wenig zu verdünnen… Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an einem Hotel an, mussten alle raus aus dem Auto, da der Chefaufpasser der Meinung war, wir dürften den Wagen hier nicht im Eingangsbereich des Hotels stehen lassen…alle 6 Personen raus, ja inclusive Fahrer, in den Regen und unter dem Vordach des Hotels warten, weil einer fragen ging ob sie noch zwei Zimmer hätten; hatten sie nicht nur noch eins und Dorcas und ich könnten uns das ja teilen, was wir verneinten, und Rasta zu verstehen gaben das wir 2 Zimmer benötigen… Rasta telefonierte kurz und kam lächeln zurück… er hatte wohl 2 Zimmer für 100$ pro Zimmer pro Nacht für uns…und es war in der Nähe… Gesagt, getan und wieder alle ins Auto und zum nächsten Hotel. Das Hotel stellte sich als ein neu eröffnetes Hotel direkt am Flughafen, geleitet von einem Libanesen, heraus. Die Zimmer waren mit Fenster und AC und sie rochen ok…wir nahmen die Zimmer und blieben diese und die kommende Nacht dort… Nach kurzem Koffer abwerfen trafen Dorcas und ich uns in der Lobby zum Essen…wir waren froh, dass wir ein Dach über dem Kopf hatten, das auch noch brauchbar war… Die nächste Aufgabe die sich für uns jetzt stellte war die Tatsache, dass wir den Fahrer des Mietwagens in das andere Hotel bestellt hatten und ich leider dies nur per Email arrangiert hatte und keine Telefon-Nummer hatte…aber Rasta hatte uns versichert, sollte morgen jemand morgen bei Sammy im Hotel auftauchen und uns abholen wollen, würden sie ihn zu uns schicken…mit diesen Gedanken im Kopf und einem übersichtlichen Abendessen im Hotel gingen wir ins Bett…
Die Zimmer waren ja mehr oder weniger neu renoviert und bewohnbar… die AC war in meinem Zimmer so stark eingestellt, dass es selbst mir irgendwann gegen 4 Uhr zu kalt wurde und ich das Fenster aufmachen musste, um nicht wirklich zu frieren.
Nach einer halbwegs ruhigen Nacht, einem afrikanischen Frühstück, was es nur nach 3 maliger Anforderung gab und dann aus heißem Wasser, löslichem Kaffee, Trockenmilch, einem 800g Glas Vielfruchtmarmelade, harter Butter und dem typischen „Gummibrot“, Tassen und Tellern bestand. Messer waren nicht direkt dabei kamen aber dann nach 2-maliger Anforderung auch noch. So dann frisch gestärkt kümmerten wir uns zuerst um brauchbare Telefonkarten am Flughafen. Am Flughafen angekommen war natürlich der Airtel-Laden weder besetzt noch offen, aber Arficell gab es dann da noch… Nachdem wir eigentlich nur 2 normale Telefonkarten wollten fragen sie uns „no internet? No iPhone or iPad?“… Ich habe die Verkäuferin angeschaut wie ein Auto… ich hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit so einer Frage… gesagt getan, Karte gekauft zum Telefonieren mit Internet, nach anfänglichen Startschwierigkeiten buchte sich dann mein iPhone nach ca. 45 min auch in das Africell-Netz ein und ich konnte telefonieren… Internet dauerte noch 3h länger 😉 …. Danach gingen wir wieder zum Hotel zurück wo Rasta schon auf uns wartete….
Es hatte sich natürlich noch niemand bei Sammy im Hotel gemeldet der unseren Mietwagen vorbeibringen wollte… da ich mittlerweile Internet und Emailzugang hatte, schrieb ich meiner Kontaktperson eine Email um zu fragen, wo denn der Fahrer mit dem Auto bleiben würde… keine 15 min später antwortete sie, dass sie dachte, wir wären nicht interessiert, da ich ihr im Vorfeld nicht den exakten Reiseverlauf geschickt hätte, obwohl ich explizit geschrieben habe, dass ich ihr Angebot annehme und es bestätigte… naja… und da waren sie unsere täglichen Herausforderungen … Rasta war mittlerweile nicht untätig gewesen und hatte wild gestikulierend telefoniert… er kam dann nach etwa 1 Stunde mit einem Grinsen auf den Lippen zurück und lud uns in sein Haus zum Essen ein… Rasta fuhr einen aus Deutschland mitgebrachten silbernen Opel Calibra mit Automatik, aber ohne Fuchsschwanz ;-)… wir eierten also mit einem tiefergelegten Opel über die Schlaglochpiste zu Rasta’s Haus das gefühlt 50 km weg war… in Wirklichkeit waren es wahrscheinlich nur 5km…und es fing an zu regnen…eigentlich sah man außer Wasser gar keine Straße mehr, sprich die mit Wasser gefüllten Schlaglöcher waren so groß, dass es eigentlich zum Teil nur ein Schlagloch auf der 8-9m breiten Piste gab…aber wir kamen an… trockenen Fußes und gut geschüttelt… Während der Fahrt hatte uns Rasta mitgeteilt dass er mit Leuten telefoniert hätte die Geländewagen mit Fahrer vermieten und „nachher“ noch vorbeikommen würden… nach einem leckeren Essen und einer Führung durch sein Haus kam dann der erste mit seinem Auto an… Auto machte einen vernünftigen Eindruck… Reifen waren für mich gefühlt überdurchschnittlich neu sprich mit echtem Profil und auch innen machte der Wagen einen brauchbaren Eindruck… auch der Fahrer machte einen netten Eindruck… dann fing Rasta mit ihm an über den Preis zu verhandeln…er erzählte dass wir keine Touristen seien und auf dem Weg zu einem Kinderheim, um Kindern zu helfen… nach 20min waren wir uns einig und wir waren happy, einen geländetauglichen Wagen mit Fahrer zu einem „Nicht-Touri-Preis“ bekommen zu haben…gerade als wir dann schon beim Aufbrechen für die Fahrt zurück waren, kam dann noch der zweite Wagen… der sah so aus wie ich es eigentlich erwartet hatte… heruntergekommener amerikanischer Geländewagen, schmuddelig, ramponiert und 3 Slicks von 4 Rädern… der Typ der ihn fuhr war für mich einfach nur laut und anstrengend…glaubte auch nicht, dass wir keine Touristen waren, weshalb sein Preis eher am oberen Ende unseres Limits lag… wir dankten, dass er sich vorgestellt hatte stiegen in unser Auto und fuhren weg… Rasta meinte das wäre ok so… naja…der Typ blieb schimpfend und gestikulierend stehen, stieg dann in sein Auto und ‚blubberte‘ fluchend davon… Nachdem wir jetzt alles für unsere Fahrt nach Moyamba geklärt hatten, schaukelten wir wieder nach Lungi zurück…
Nach einem übersichtlichen zu teuren Essen in einem Club und 3 Bier später, einem verlorenen und panisch wiedergefundenen Hotelzimmerschlüssel waren wir dann gegen 23.30 Uhr im Hotel und gingen schlafen…Spannender Weise war an diesem Abend bei mir die AC komplett aus und es war drinnen wie draußen… warm…mit Hilfe eines Bügels bekam ich AC wieder zum Laufen und 10 min später war der Raum angenehm gekühlt und ich fiel todmüde ins Bett…
Jetzt geht`s endlich Richtung Moyamba.
Am nächsten Morgen waren wir um 9 mit unserem Fahrer verabredet, da wir um 10 Uhr mit der Fähre nach Freetown und dann weiter wollten… Dorcas und ich trafen uns um halb neun zum Frühstück – diesmal mussten wir nur 2-mal nachfragen – und waren kurz vor 9 auch damit fertig…noch auschecken und bezahlen und dann los… kurz nach 9 Uhr schauten wir nach unserem Auto und Fahrer und schauten ins Leere… 20 Minuten später kam er dann und sagte er hätte keinen Sprit gehabt und wir müssten als erstes Tanken gehen und da wir jetzt die Nordroute über Port Loko fahren würden und nicht wie geplant über Freetown…zeitlich machte das angeblich keinen Unterschied da wir uns 90 min Fähre „sparen“ würden… nachdem wir alles verstaut hatten fuhren wir dann zur nächsten „Tankstelle“…das heißt, wir hielten mitten auf der Straße und warteten bis 2 Männer mit 2 25l Plastikkanistern mit Diesel kamen und diese mittels eines Trichters in unseren Tank entleerten…gezahlt wurde cash…handeln wegen „kleiner Scheine“ inklusive…und dann ging es endlich los nachdem wir noch Wasser und Obst an der Straße gekauft hatten… Die Straßen nach Moyamba waren mehrheitlich brauchbar bis gut und wir kamen zügig vorwärts so lange es nicht bergauf ging…irgendwie fehlten unserem Wagen da ein paar PS, um auch die Berge schneller als mit 50km/h zu nehmen… Nach etwa 3,5h kamen wir dann nach Moyamba Junction wo wir noch Obst kauften und unser Fahrer etwas Essen ging…nach weiteren 2h echter afrikanischer Piste kamen wir dann nach Moyamba…ich fragte den Fahrer, ob er wisse, wo er hin müsse. Er zuckte nur mit den Schultern…ich erinnerte mich, wie wir fahren mussten und dirigierte uns zum Kinderheim…