Besuchsbericht von Dorcas Spitzhorn im März 2016
Diesmal handelt es sich um einen ganz besonderen Besuch im Kinderheim. Ein Ärzteteam der Hilfsorganisation German Doctors, die ihre feste Station in Serabu haben, wollen die Kinder unseres Kinderheims untersuchen. Als ich nach einer 5-stündigen Fahrt (und gefühlten 100.000 Schlaglöchern) ankomme, sind sie schon da. Große Erleichterung, dass es tatsächlich geklappt hat
Ärztliche Untersuchung
Zwei Ärztinnen aus Deutschland sind da, um insbesondere die behinderten Kinder zu untersuchen. Generell bemerkten sie, dass alle Kinder in einem sehr guten Allgemeinzustand sind, auch in punkto Ernährung. Sehr positiv haben sie wahrgenommen, dass auch die behinderten Kinder zur Schule gehen. So sind sie mit Gleichaltrigen zusammen und gut integriert. Vieles können sie am besten von anderen Kindern lernen. Auch waren sie davon beeindruckt, wie genau Rosalyn die Stärken und Schwächen der Kinder und ihre Fortschritte kennt. Denn das zeigt, wie intensiv sie sich mit ihnen beschäftigt.
Die meisten Behinderungen sind wohl während der Geburt entstanden (Sauerstoffmangel). Die dadurch entstandenen Spasmen und Muskelverkürzungen sind irreparabel. Das Einzige was man tun kann, ist zu verhindern, dass sie schlimmer werden. Weitere Physiotherapie ist wichtig. Ideal wäre Ergotherapie, um die Feinmotorik zu schulen. Ein therapeutisches Spielen mit Puzzles, und dergleichen. Leider ist es unwahrscheinlich, eine solchen Spezialisten in Sierra Leone zu finden.
Für einige der Kinder, die verkrümmte Füße haben wäre es sinnvoll, feste Schuhe zu kaufen, die über die Knöchel gehen, und die sie zumindest dann tragen, wenn man das Laufen mit ihnen übt.
Neuzugang
Es gibt ein neues Baby, Esther, 5 Wochen alt. Die Mutter erkrankte während der Schwangerschaft und starb kurz nach der Geburt. Der Vater verschwand schon während der Schwangerschaft, da die Krankheit zu viele Kosten verursachte. Esther ist in einem guten Zustand.
Landwirtschaftsprojekt
Roselyn hat die Pläne etwas modifiziert. Geplant ist jetzt der Anbau der Cashcrop Ananas. Im ersten Jahr soll Endnuss zwischen die Setzlinge gepflanzt werden, als Bodendecker, um den Unkrautwuchs zu verringern und um schon Einkommen zu generieren, da Ananas erst im zweiten Jahr Früchte trägt. Durch den Verkauf der Erdnüsse, soll sich die Farm schon im ersten Jahr tragen und sogar einen kleinen Profit abwerfen, um weiter, u.a. in eine Hühnerzucht investieren zu können.
Plan International
Plan International hat das Fliesen des Schlafraumes der Mädchen finanziert. Dadurch ist er besser zu reinigen und eine deutliche Geruchsverbesserung spürbar. Außerdem wurden leichte Umbaumaßnahmen im Eingangsbereich vorgenommen, die Veranda geschlossen. Der entstandene Raum dient jetzt als Aufenthaltsraum und es befindet sich dort ein von Plan finanzierter Fernseher.
Plan International hat auch ein paar Kurzzeitunterbringungen organisiert, die nur für ein paar Wochen bleiben.